Frage: Herr Thurner, Frau Thurner, wir beobachten, dass immer mehr ältere Menschen ihre Häuser aufgeben und in barrierefreie Wohnungen ziehen. Gleichzeitig entdecken junge Familien diese Häuser für sich. Können Sie uns diesen Trend aus Ihrer Sicht erklären?
Axel Thurner: Ja, dieser Trend ist in der Tat sehr deutlich zu beobachten. Viele ältere Menschen, deren Kinder ausgezogen sind, leben in großen Häusern, die früher für die ganze Familie ausgelegt waren. Mit dem Älterwerden ändern sich jedoch die Bedürfnisse – ein großes Haus mit Garten wird oftmals zu viel Arbeit und Pflege. Daher entscheiden sich viele ältere Eigentümer für einen Umzug in barrierefreie Wohnungen, die leichter zu handhaben sind und gleichzeitig mehr Sicherheit und Komfort bieten.
Jessica Thurner: Für junge Familien bieten diese Häuser, die frei werden, eine ideale Möglichkeit. Sie bekommen oft mehr Platz für ihr Geld, als sie in Neubauten hätten, und sie können sich in familienfreundlichen Lagen niederlassen, wo es oft gute Anbindungen zu Schulen und Kindergärten gibt. So entsteht ein natürlicher Generationswechsel, der beiden Seiten zugutekommt.
Frage: Was macht diese älteren Häuser besonders attraktiv für junge Familien?
Axel Thurner: Viele dieser Häuser befinden sich in etablierten Wohngebieten mit gewachsener Infrastruktur. Sie bieten oft größere Grundstücke und mehr Wohnfläche als Neubauten in vergleichbarer Lage. Junge Familien schätzen die Möglichkeit, sich räumlich entfalten zu können – ob für Spielräume im Garten, Homeoffice oder separate Zimmer für die Kinder. Außerdem sind die Preise in diesen Gebieten oft attraktiver, da die älteren Häuser möglicherweise modernisiert werden müssen.
Jessica Thurner: Auch der Charme dieser Häuser spielt eine Rolle. Viele der älteren Immobilien haben eine solide Bausubstanz und einen besonderen architektonischen Charakter, den man in heutigen Neubauten oft nicht mehr findet. Junge Familien sehen darin nicht nur Wohnraum, sondern auch eine Chance, etwas ganz Eigenes zu schaffen, indem sie die Immobilie modernisieren und an ihre Bedürfnisse anpassen.
Frage: Welche Herausforderungen kommen auf junge Familien zu, wenn sie sich für den Kauf eines älteren Hauses entscheiden?
Jessica Thurner: Eine der größten Herausforderungen ist sicherlich die Modernisierung. Ältere Häuser entsprechen oft nicht den neuesten energetischen Standards, und es können größere Investitionen in Dinge wie Heizung, Dämmung oder Fenster nötig sein. Diese Kosten sollten von Anfang an in die Kaufüberlegungen einbezogen werden. Aber es gibt auch Förderprogramme, die dabei unterstützen, die energetische Sanierung zu finanzieren.
Axel Thurner: Genau. Es ist wichtig, vor dem Kauf eine genaue Bestandsaufnahme zu machen und sich über den Zustand des Hauses klar zu werden. Junge Familien sollten sich überlegen, welche Sanierungsmaßnahmen sofort nötig sind und was sie in den nächsten Jahren angehen möchten. Gleichzeitig bietet ein älteres Haus auch die Möglichkeit, es ganz nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten – von der Raumaufteilung bis hin zur Ausstattung.
Frage: Wie profitieren die älteren Menschen von diesem Wohnungswechsel in barrierefreie Immobilien?
Jessica Thurner: Für viele ältere Menschen ist der Umzug in eine barrierefreie Wohnung eine enorme Erleichterung. Sie geben ein großes Haus mit vielen Etagen und Treppen auf und ziehen in eine Wohnung, die speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Das bedeutet weniger Aufwand bei der Instandhaltung und mehr Sicherheit im Alltag. Zudem bieten moderne barrierefreie Wohnungen oft Annehmlichkeiten wie Aufzüge, ebenerdige Duschen und Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten und Ärzten.
Axel Thurner: Es geht dabei nicht nur um den praktischen Aspekt, sondern auch um ein besseres Lebensgefühl. Viele ältere Menschen berichten, dass sie sich in ihrer neuen Wohnung freier und unabhängiger fühlen. Sie sind weniger von Hilfe durch Dritte abhängig, was ihnen mehr Selbstbestimmung gibt. Außerdem entsteht oft auch eine Gemeinschaft mit Nachbarn in ähnlicher Lebenssituation, was zusätzlich soziale Kontakte fördert.
Frage: Welche Rolle spielt die IMMOBILIEN THURNER GmbH bei diesem Prozess des Generationswechsels?
Axel Thurner: Unsere Aufgabe ist es, sowohl den älteren Menschen als auch den jungen Familien eine gute Beratung und Betreuung zu bieten. Für ältere Menschen suchen wir passende barrierefreie Wohnungen, die ihren Bedürfnissen gerecht werden, und unterstützen sie beim Verkauf ihrer bisherigen Immobilie. Hier achten wir darauf, dass der Verkaufsprozess möglichst reibungslos und stressfrei verläuft.
Jessica Thurner: Gleichzeitig begleiten wir junge Familien bei der Suche nach einem neuen Zuhause. Wir wissen, worauf es bei älteren Häusern ankommt, und helfen, den Zustand des Hauses realistisch einzuschätzen. Wir bieten auch Unterstützung bei der Planung von Modernisierungen und energetischen Sanierungen, damit der neue Lebensabschnitt für die jungen Familien optimal beginnt.
Frage: Sehen Sie diesen Trend als eine dauerhafte Entwicklung?
Axel Thurner: Absolut. Die demographische Entwicklung in Deutschland zeigt, dass der Bedarf an barrierefreiem Wohnraum in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Immer mehr ältere Menschen werden sich für diesen Schritt entscheiden, und das schafft Platz für die nächste Generation, die die frei werdenden Häuser übernimmt. Dies sorgt für einen lebendigen Austausch innerhalb der Wohngebiete und belebt die Viertel auf natürliche Weise.
Jessica Thurner: Ich denke, dieser Trend wird sich fortsetzen, weil er sowohl den Bedürfnissen der älteren Generation als auch den Anforderungen junger Familien entspricht. Es ist eine Win-Win-Situation für beide Seiten, und wir freuen uns, diesen Prozess aktiv begleiten zu können.
Frage: Was würden Sie jungen Familien raten, die darüber nachdenken, ein älteres Haus zu kaufen?
Axel Thurner: Der wichtigste Ratschlag ist, sich Zeit zu nehmen und gut zu planen. Ein älteres Haus zu kaufen ist ein großer Schritt, und es ist wichtig, die finanziellen und zeitlichen Ressourcen für mögliche Renovierungen und Anpassungen einzuplanen. Wir empfehlen, sich von Experten beraten zu lassen und Fördermöglichkeiten zu prüfen.
Jessica Thurner: Genau, und gleichzeitig sollten sie das Potenzial sehen, das ein solches Haus bietet. Es kann ein wunderschönes Zuhause werden, das mit viel Liebe und Kreativität ganz individuell gestaltet wird. Und in den meisten Fällen ist es eine langfristig lohnende Investition in die Zukunft der Familie.