Liebe Leserinnen und Leser,
die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach einer Phase der Zinserhöhungen nun den Leitzins gesenkt, was sich indirekt auch auf die Bauzinsen auswirkt. Dies wirft die Frage auf: Wie lange dauert es, bis solche Veränderungen auf die Angebotspreise von Immobilien durchschlagen? Eine aktuelle Analyse von immowelt liefert hierzu interessante Einblicke.
Reaktionszeiten auf Zinssenkungen
Die immowelt-Analyse zeigt, dass sich die Kaufpreise für Immobilien nach einer leichten Zinssenkung Ende 2023 innerhalb von maximal zwei Monaten erhöhten. In drei der 15 größten deutschen Städte stiegen die Preise sogar schon vor der eigentlichen Zinssenkung. Diese schnelle Reaktion verdeutlicht, wie sensibel der Immobilienmarkt auf Änderungen bei den Bauzinsen reagiert.
Nach dem Ende der Niedrigzinsphase und dem rapiden Anstieg der Bauzinsen ab Ende 2021 dauerte es hingegen bis zu einem halben Jahr, bis die Angebotspreise nach unten gingen. Dies zeigt, dass Preisanpassungen nach Zinsänderungen nicht immer sofort eintreten.
Schnelle Preissteigerungen in Großstädten
Besonders auffällig war, dass die Preise in 3 von 15 Städten bereits vor der offiziellen Zinssenkung im Oktober 2023 wieder anstiegen. In Städten wie Berlin, Essen und Duisburg verteuerten sich die Immobilienpreise schon im Voraus. In Berlin begann dieser Anstieg bereits im August 2023, was auf die Attraktivität der Hauptstadt und die im europäischen Vergleich niedrigeren Kaufpreise zurückzuführen ist.
In anderen Städten wie Hamburg und Düsseldorf erfolgte die Preiserhöhung noch im selben Monat wie die Zinssenkung. Dies unterstreicht, dass sich die Märkte in hochpreisigen Städten schneller anpassen können.
Ende der Niedrigzinsphase und verzögerte Preissenkungen
Die immowelt-Analyse zeigt auch, dass das Ende der Niedrigzinsphase, das sich Ende 2021 abzeichnete, mit einer Verzögerung von bis zu sechs Monaten zu Preisrückgängen führte. In Berlin und Duisburg dauerte es am längsten, bis die Angebotspreise sanken, was auf die stabile Nachfrage in diesen Städten hinweist. In überhitzten Märkten wie München und Frankfurt fielen die Preise hingegen bereits zwei Monate nach dem ersten Zinsanstieg.
Einfluss der Leitzinserhöhungen auf Bauzinsen
Um die hohe Inflation infolge des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise zu bekämpfen, erhöhte die EZB den Leitzins ab Juli 2022 zehnmal in Folge. Die Bauzinsen reagierten bereits ab Dezember 2021 auf diese erwarteten Anhebungen und stiegen binnen eines halben Jahres von 1 Prozent auf über 4 Prozent an. Dies führte zu einer Verteuerung der Immobilienfinanzierung und setzte die Immobilienpreise unter Druck.
Fazit:
Die jüngste Leitzinssenkung der EZB und die damit verbundenen niedrigeren Bauzinsen könnten die Preisentwicklung bei Wohnimmobilien erneut anheizen. Bereits geringe Zinsrückgänge haben gezeigt, dass sich die Angebotspreise in den größten deutschen Städten schnell anpassen. Für potenzielle Käufer bedeutet dies, dass sie bei sinkenden Zinsen schnell reagieren sollten, um von günstigeren Finanzierungskonditionen zu profitieren.
Für Eigentümer und Investoren bleibt es wichtig, die Marktentwicklungen und Zinsänderungen genau zu beobachten. Die IMMOBILIEN THURNER GmbH aus Kaarst steht Ihnen mit fundierter Beratung und aktueller Marktanalyse zur Seite, um Sie bestmöglich in Ihren Immobilienentscheidungen zu unterstützen.
Herzliche Grüße,
